Warum (noch) Frauen* fördern?

Von 21. – 22. November 2019 fand am IHS die von der Forschungsplattform Gender und Diversität in Kooperation mit der WU Wien organisierte Tagung „Warum (noch) Frauen* fördern? Reflexion des Status Quo und Visionen für neue erfolgreiche Strategien“ statt.

Die Veranstaltung schloss an die bereits 2017 von der WU veranstalteten Tagung „Warum (noch) Frauen* fördern? Von der Individualisierung zur Kollektivierung gleichstellungspolitischer Ansätze“ an. Im Besonderen wurde diesmal die Schnittstelle von Theorie und Praxis, also der Austausch zwischen Wissenschafter_innen und Praktiker_innen thematisiert.

In 26 Vorträgen bzw. Inputs und in den Key Notes wurden unterschiedliche Facetten der Frauen*förderung besprochen. Gegenstand der Auseinandersetzung waren mögliche Visionen, aber auch Formen von Diskriminierung, oder Bestandsaufnahmen aus den Perspektiven von Gleichstellungsakteur_innen, Wissenschafter_innen und Personen aus Politik bzw. Verwaltung. Auch die inhaltlichen Schwerpunkte waren breit gefächert und beinhalteten u. a. die Themen MINT-Fächer, Film und Werbung, Akademischer Alltag, geschlechter(un)typische Professionen, Quoten. Eine Session beschäftigte sich darüber hinaus mit der Binarität von Geschlecht bzw. wie diese (auch in Kombination mit Heteronormativität) den Alltag strukturiert und determiniert. Neben Vorträgen von bereits erfahrenen Personen wurde auch Studierenden und Nachwuchswissenschafter_innen die Möglichkeit geboten ihre Forschungsideen und -ergebnisse zu präsentieren. In der Podiumsdiskussion berichteten Wissenschafterinnen und Praktikerinnen über ihre Erfahrungen mit dem Austausch zwischen diesen Gruppen. Fördernde und hemmende Aspekte wurden diskutiert, die unterschiedlichen Logiken der Forschung, Politik und Verwaltung behandelt ebenso wie die Notwendigkeit von (politischem) Wille auf Forschungsergebnisse einzugehen und davon Maßnahmen abzuleiten. Wissenschaftskommunikation, die Koproduktion von Wissen und die Notwendigkeit verschiedener (feministischer) Akteur_innen (Wissenschafter_innen, Praktiker_innen und Consultants) mit Genderexpertise wurden als zentrale Themen hervorgestrichen um gemeinsam an erfolgreichen Strategien für Frauen*förderung zu arbeiten.

Am Donnerstagabend gab es bei einem gemeinsamen Abendessen die Möglichkeit, Inhalte der Tagung weiter zu diskutieren und sich bei gemütlicher Stimmung auszutauschen. Besonders erfreulich war das große Interesse an der Veranstaltung, knapp 120 Personen aus akademischem Umfeld, aus der Politik, Verwaltung aber auch aus der Privatwirtschaft nahmen an der Tagung teil.