Economic High-Frequency Monitor

Das zeitnahe Vorliegen von Indikatoren zur Einschätzung der aktuellen wirtschaftlichen Lage, ist für eine vorausschauende, rasche und angemessene Reaktion der Wirtschaftspolitik unabdingbar. Insbesondere dann, wenn sich die Situation so schnell und so fundamental verändert wie zur Zeit des COVID-19-Shutdowns, Mitte März 2020. Während Finanzmarktindikatoren relativ zeitnahe die Entwicklung einpreisten, deuteten makroökonomischen Kerngrößen und wirtschaftliche Frühindikatoren noch relativ lange auf eine nicht allzu gute, aber aus heutiger Sicht sicherlich positive wirtschaftliche Entwicklung hin. Erst gut einen Monat nach Beginn des Lockdowns lagen erste Daten vor, die die Schwere der wirtschaftlichen Krise erahnen ließen. Daten zum Außenhandel etwa, werden gar erst mit einer Verzögerung von 70 Tagen nach Ende des Referenzmonats veröffentlicht.

Das Ziel des IHS Economic High-Frequency Monitor ist es daher, ein schnell verfügbares, hochfrequentes Indikatorenset bereit zu stellen, um die ökonomische Aktivität der österreichischen Volkswirtschaft zeitnah analysieren und einschätzen zu können.

Indikatoren, die hierfür in Frage kommen, sollten nach Möglichkeit mehrere Kriterien erfüllen: Sie sollten regelmäßig - mindestens wöchentlich – und bereits in der Woche nach Ende der Referenzwoche verfügbar sein. Um einen Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Aktivität messen zu können, muss die Entwicklung der Indikatoren außerdem in möglichst langen Zeitreihen vorliegen. Darüber hinaus sollte der Fokus zunächst auf sogenannten "harten" Indikatoren liegen, die eine tatsächliche wirtschaftliche Größe abbilden, statt auf "soften" Indikatoren, wie etwa Umfragen oder Finanzmarktdaten.

Aktuell stehen dem IHS drei Zeitreihen zur Verfügung: die Schienengüterverkehrsleistung, der Stromverbrauch und die Arbeitslosenquote. Das IHS steht darüber hinaus im Austausch mit anderen Institutionen und Datenprovidern, um den Economic High Frequency Monitor zu erweitern.

Das Tool ist unter monitor.ihs.ac.at verfügbar.

Ansprechpartner

Bild Sebastian Koch

Sebastian Koch

Senior Researcher, Sprecher für Inflation und Preise
+43 1 59991 126
sebastian.koch@ihs.ac.at

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