European Social Survey (ESS) für Österreich

Der European Social Survey (ESS) ist eine länderübergreifende, wissenschaftlich geleitete Umfrage der empirischen Sozialforschung, die international anerkannt ist und deren Daten vielfältig genutzt werden. Der ESS erfasst und misst Einstellungen und Verhaltensmuster der europäischen Bevölkerung in mehr als dreißig Ländern. Bisher wurden elf Befragungen in den Jahren 2002, 2004, 2006, 2008, 2010, 2012, 2014, 2016, 2018, 2021 und 2023 durchgeführt. In der zehnten Welle des ESS musste aufgrund der Covid19-Pandemie das Interviewformat geändert werden. Von face-to-face Interviews wurde auf Papier- und online Fragebögen umgestiegen. Daher hat sich die Feldarbeit dieser Welle um ein Jahr verschoben. Die elfte Welle wurde wieder mittels eines face-to-face Formats durchgeführt. Der ESS ist als gesamteuropäisches, sozialwissenschaftliches Infrastrukturprojekt konzipiert. Er ermöglicht eine gesellschaftliche Dauerbeobachtung sowie eine flexible Reaktion auf neu entstehende Fragen.

Das internationale wissenschaftliche Team ist hohen methodischen Ansprüchen verpflichtet. Es wird von einer wissenschaftlichen Gruppe gleitet, an deren Spitze Rory Fitzgerald von der City University in London steht. Die Leitung wird durch weitere sieben Partnerinstitutionen unterstützt. Dazu gehören:

Die wichtigsten Ziele des ESS

  • Darstellung der Stabilität und Veränderung von gesellschaftlichen Strukturen, Lebensverhältnissen und Einstellungen der Menschen in Europa,
  • Übersicht, wie sich das soziale, politische und moralische Gefüge in Europa verändert,
  • Einführung und Verbreitung höherer Standards in der vergleichenden Sozialforschung, wie zum Beispiel im Fragebogendesign, im Pre-Testing, im Sampling, bei der Datenerhebung, bei der Reduktion der Antwortverzerrung sowie bei der Erhöhung der Zuverlässigkeit der Fragen,
  • Einführung fundierter Indikatoren des nationalen Fortschritts, basierend auf den Wahrnehmungen der Bürger:innen und ihren Einschätzungen zu den wichtigsten gesellschaftlichen Aspekten,
  • Förderung der Ausbildung europäischer Sozialforscher:innen im Bereich der vergleichenden quantitativen Forschungsmethoden,
  • Verbesserung der Sichtbarkeit und der Reichweite von Daten über den sozialen Wandel unter Akademiker:innen, Politiker:innen und der breiten Öffentlichkeit