Spotlight: Elisabeth Laa

Seit 2021 ist Elisabeth Laa am IHS und arbeitet dort in der Forschungsgruppe für Regionalwissenschaft und Umweltforschung vor allem an Projekten im Kontext erneuerbarer Energien und der Energiewende.


Wie sieht dein Weg ans IHS aus?

Meine Laufbahn, im akademischen Sinn, ist nicht „straight forward“. Ich habe Medienmanagement an der FH St. Pölten studiert, habe mich danach aber immer mehr für das Thema Umweltschutz interessiert und deshalb begonnen, an der BOKU Umwelt- und Bioressourcenmanagement zu studieren. Was mich dabei besonders interessiert hat, war die Verbindung zwischen Mensch, Natur und Wirtschaft sowie die Frage, wie Systeme interagieren. Deshalb habe ich dann das Masterstudium Socio-Ecological Economics and Policy (SEEP) an der WU Wien gemacht. Ans IHS bin ich zunächst als studentische Mitarbeiterin gekommen und bin seit September als Researcher angestellt.

An welchen Forschungsprojekten arbeitest du derzeit?

In einem aktuellen Projekt für das AMS Niederösterreich analysieren wir, welche Personen und welches Know-how es für den geplanten Ausbau der Photovoltaik und Windkraft in Niederösterreich braucht. Wir arbeiten dabei mit einem sogenannten Mixed Methods-Ansatz. Dabei sprechen wir einerseits mit Unternehmen, Aus- und Weiterbildungsorganisationen und weiteren Expert:innen und erheben dabei die aktuellen und zukünftigen Bedarfe. Andererseits setzen wir für die quantitative Analyse der volkswirtschaftlichen Effekte des Ausbaus ein multiregionales Input-Output-Modell ein.

Was interessiert dich persönlich an dem Projekt?

Mich interessiert vor allem der Kontext erneuerbarer Energien und generell die Energiewende, die ich auch in meiner Masterarbeit behandelt habe. Das ist ein komplexes Thema, das wahnsinnig wichtig ist, gerade in der Umsetzung gibt es aber viele Hürden. Gleichzeitig ist die erneuerbare Energiewende ein schönes Beispiel dafür, dass notwendige Änderungen auch Chancen bieten können.

Weil du systemisches Denken angesprochen hast – genügt es, für die Energiewende einfach stärker auf die erneuerbaren Energieträger zu setzen?

Nein, dazu gehört mehr. Ein zweites Thema, das mich interessiert und mit dem wir uns in der Gruppe auch schon in einem früheren Projekt beschäftigt haben, ist etwa die Mobilitätswende. Wir haben uns dabei angesehen, wie man nachhaltige Mobilität fördern kann. Im derzeitigen System bestehen viele Pfadabhängigkeiten (Stichwort Carbon Lock-In), wir haben beispielsweise Mobilitätsinfrastruktur, die vorwiegend auf Fahrzeuge ausgelegt ist, die aktuell hauptsächlich mit fossilen Energieträgern betrieben werden. Außerdem ist unser derzeitiges Energiesystem auf wenige, zentrale Versorger ausgelegt – das stellt eine gewisse Herausforderung für die erneuerbare Energiewende dar, welche auf dezentraleren Erzeugungstechnologien basiert und macht es schwierig umzusteigen, auch wenn der Wille da wäre.

Was braucht es?

Es bräuchte unter anderem regionalere Wirtschaftsstrukturen verbunden mit regionalerer Energieversorgung. Zusätzlich ist unser derzeitiges Wirtschaftssystem auf (steigenden) Konsum getrimmt, da wird es auch bei höherer Effizienz schwierig, die notwendigen Einsparungen bei Treibhausgasemissionen und Materialverbrauch zu erreichen.

Welchen Themen möchtest du dich in Zukunft widmen?

Die beiden angesprochenen Themen Energiewende und Mobilität finde ich interessant und sie werden auch künftig relevant sein. Ganz allgemein möchte ich mich möglichst breit mit der sozial-ökologischen Transformation beschäftigen und allem, was dazugehört, etwa auch die Rolle von Arbeit.

Danke für das Gespräch!