Das Ziel dieses Forschungsprojekts besteht darin, verschiedene Haushaltsentscheidungen unter den Präferenzen der Neuen Erwartungstheorie (prospect theory) zu modellieren und, darüber hinaus, den Einfluss von unterschiedlichen Ausgestaltungen von Steuersystemen zu untersuchen. Dieses Forschungsthema gehört zum interdisziplinären Fachgebiet der Verhaltensökonomie (behavioral economics), in dem zusätzlich zur Rationalität, welche die zentrale Annahme der gängigen Erwartungsnutzentheorie (expected utility theory) darstellt, verschiedene psychologische Aspekte berücksichtigt werden. Diese können bis zu einem gewissen Grad Finanzmarktphänomene erklären, die durch die traditionelle Erwartungsnutzentheorie nicht erklärbar sind. Dazu zählen etwa der Besitztumseffekt (endowment effect), das Equity Premium Puzzle, der Dispositionseffekt (disposition effect, die Tendenz von Investoren und Fondsmanagern, Aktien, die an Wert gewonnen haben, zu früh zu verkaufen, während sie Aktien, die an Wert verloren haben, zu lang behalten) und Wertsicherungsstrategien (portfolio insurance strategies).