Wissenschaft und Gesellschaft – Läuft etwas falsch?

Ist Skepsis gegenüber der Wissenschaft in Österreich besonders präsent? Unter anderem um diese Frage geht es in einer aktuellen IHS-Studie. Erste Zwischenergebnisse zeigen, dass Desinteresse an Wissenschaft stärker ausgeprägt ist als systematische Skepsis.

In den letzten Jahren ist die Rolle der Wissenschaft – nicht zuletzt aufgrund der Corona-Pandemie – in den Fokus gerückt. Im Auftrag des BMBWF untersucht das IHS in einer Studie gemeinsam mit der Universität Aarhus und dem Wissenschaftsjournalisten Klaus Taschwer das Verhältnis zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Politik. Ziel ist es, Einstellungen der österreichischen Bevölkerung zu erheben und systemische und historische Ursachen zu erforschen. Erste Zwischenergebnisse wurden am Beginn des Jahres präsentiert und zeigen die Notwendigkeit einer kritischen Debatte zu Wissenschaftsskepsis.

Das bestätigt Studienleiter Johanne Starkbaum (IHS): „Aktuell wird das Thema Wissenschaftsskepsis in Österreich stärker diskutiert. Dabei fehlt jedoch eine differenzierte Debatte darüber, welche Formen von Skepsis gegenüber der Wissenschaft in der Gesellschaft bestehen und welche Ursachen dafür verantwortlich sein können. Unsere ersten Ergebnisse zeigen, dass Desinteresse an Wissenschaft ausgeprägter ist als systematische Skepsis. Das Vertrauen in Wissenschaft ist in Österreich in allen von uns analysierten Umfragen im Zeitverlauf hoch und konstant. Es gibt aber in Teilen der österreichischen Bevölkerung auch kritische Einstellungen zu Wissenschaft. Diese bestehen in allen Gesellschaftsbereichen und beschränken sich nicht auf spezifische sozioökonomische Gruppen. Skepsis muss jedoch nicht Ablehnung von wissenschaftlichen Methoden sein, sondern kann Kritik an den Verbindungen von Wissenschaft mit anderen Gesellschaftsbereichen, wie Politik oder Wirtschaft, sein.“

Eine ausführlichere Darstellung der ersten Ergebnisse gibt es auf der Website des BMBWF