Transparenzregeln bei Auftragsstudien

Ein Forschungsinstitut wie das IHS hat immer den Anreiz, möglichst viel seiner Forschung zu veröffentlichen, egal wer der Auftraggeber ist. Auch wenn von Auftraggeberseite her manchmal Bedenken gegen eine a priori Veröffentlichung bestehen, muss die Veröffentlichung von Ergebnissen die Regel sein. Es wird aber immer Studien geben, die so sensibel sind, dass eine (sofortige) Veröffentlichung nicht sinnvoll ist. Das muss weiterhin möglich sein. Der Zwang zur Veröffentlichung würde dazu führen, dass diese Studien erst gar nicht beauftragt werden. Wenn es mehr Transparenz geben soll, müssen die RezipientInnen (JournalistInnen, BürgerInnen) sensibler mit Studienergebnissen umgehen: Einzelne Ergebnisse sind keine Wahrheiten, es kommt immer auf Methodik, Nachvollziehbarkeit und Redlichkeit der AutorInnen an. Das verlangt ein hohes Maß an Kompetenz des Lesers/der Leserin. Evidenz wird immer wichtiger, es ist daher notwendig besser und gelassener damit umzugehen.