Europäische Strategie gegen neue SARS-CoV-2 Mutationen

Mit Blick auf die neuen SARS-CoV-2-Varianten, fordern zahlreiche europäische WissenschaftlerInnen gemeinsame europäische Anstrengungen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie.

Die bisher gesammelten Daten zu den Mutationen deuten darauf hin, dass sie zu neuen Wellen der Virusausbreitung führen könnten. Auch wenn bereits wirksame Impfstoffe bereitstehen, wird die notwendige Produktion sowie die Umsetzung der Impfprogramme Monate dauern. Thomas Czypionka, Leiter der IHS-Forschungsgruppe Gesundheitsökonomie und Gesundheitspolitik, erklärt die Situation: "Letzte Erkenntnisse zu den neuen Varianten zeigen, dass sie wohl über 30% höhere Übertragbarkeit haben, und einige Mutationen führen auch dazu, dass die Immunantwort auf das ursprüngliche Virus nicht mehr so gut greift. Setzen sich Varianten mit höherer Übertragbarkeit durch, reichen die derzeitigen Maßnahmen nicht aus, um exponentielles Wachstum hintanzuhalten. Höhere Fallzahlen begünstigen auch weitere Mutationen, die den immun-escape stärken. Wir schlagen daher einen europaweit koordinierten Aktionsplan vor, um mit dieser neuen Phase der Pandemie umzugehen".

Um die Ausbreitung von SARS-CoV-2 in Europa zu verhindern, fordern die AutorInnen vier Kernmaßnahmen: 

  • Niedrige Fallzahlen mit einer klaren Präventionsstrategie erreichen und halten
  • Die Ausbreitung des Virus und der einzelnen Varianten überwachen
  • Das Virus an den Grenzen stoppen und die gefährdeten Personen schützen
  • Die Wirksamkeit und Geschwindigkeit der Impfung erhöhen

Europa muss jetzt handeln, um eine weitere Ausbreitung von SARS-CoV-2, insbesondere von B.1.1.7, zu verzögern und zu verhindern, auch wenn noch keine endgültigen experimentellen Daten vorliegen. Es muss ein klarer Plan für ein sofortiges europaweit koordiniertes Vorgehen und eine schnelle Etablierung von Maßnahmen für die öffentliche Gesundheit formuliert werden, da wahrscheinlich weiterhin neue Varianten mit erhöhter Infektiosität auftreten werden.

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