Forschungsprojekt: COVID-19 und Bildung

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Was tun, damit aus der Gesundheits- keine Bildungskrise durch die soziale Selektivität des häuslichen Unterrichts wird? Der Zusammenhang zwischen den kulturellen und materiellen Ressourcen des familiären Hintergrunds und den Lern- und Schulleistungen der Kinder ist bekannt. Die soziale Selektivität des Bildungsertrags steigt in dem Ausmaß, mit dem dieser von privater Unterstützung abhängig ist. In der aktuellen Krisensituation und durch das Schließen von Schulen findet eine "Privatisierung" der Lernleistung in einem bislang nicht gekannten Ausmaß statt. Im Rahmen eines vom WWTF geförderten Forschungsprojektes soll in dieser besonderen Situation die Lehr- und Lernleistungen sowie die Unterstützung durch das häusliche Umfeld schwerpunktmäßig für Wien erhoben werden. Das Ziel dabei ist nicht nur bekannte Benachteiligungsstrukturen empirisch zu analysieren, sondern durch Fallstudien Potentiale und Strategien für Resilienz aufzuzeigen. Durch welches didaktisch-pädagogische Vorgehen beim e-Learning und beim häuslichen Unterricht sowie durch welche Unterstützungen kann es also trotz widriger Rahmenbedingungen gelingen, Benachteiligungen entgegenzuwirken?

Das geplante methodische Vorgehen ist triangulär und mehrstufig: Es umfasst tiefergreifende qualitative Telefoninterviews mit LehrerInnen sowie eine flächendeckende quantitative Onlineerhebung unter den PädagogInnen von NMS und AHS auf der Sekundarstufe 1 über die Lehr- und Lernsituation, Erfolge und Schwierigkeiten des e-Learnings sowie Rahmenbedingungen und familiäre Unterstützungen im Zuge des häuslichen Unterrichts. Den Abschluss bilden Familien-Fallstudien bei unterschiedlichen Gruppen von benachteiligten SchülerInnen und ihren Eltern. Eine Regressionsanalyse der Onlinebefragung sowie eine Verschränkung der qualitativen Analysen von Erhebungen bei LehrerInnen und Familien erlaubt auf Resilienz- sowie Risikofaktoren zu schließen sowie Gelingensbedingungen herauszuarbeiten.

Link zur Online Umfrage