Aktuelle IHS-Studie zu Prüfungsinaktivität

Studierende, die kaum Prüfungen absolvieren, sind eine Herausforderung für Politik und Universitäten. Eine aktuelle IHS-Studie widmet sich dem Thema.

"Prüfungsinaktivität ist ein multikausales Phänomen", stellt Bianca Thaler, Mitautorin der Studie fest. "Wenig aktive Studierende sind eine heterogene Gruppe in unterschiedlichen Lebenslagen und auch die Gründe für geringe Aktivität sind vielfältig. Einerseits gibt es Studierende, die mit ihrer geringen Aktivität unzufrieden sind. Sie würden gerne schneller im Studium vorankommen, aber aufgrund unterschiedlicher Faktoren gelingt dies nicht wie erwünscht.

Faktoren für eine geringere Prüfungsaktivität sind zum Beispiel höheres Alter bei Studienbeginn, Erwerbstätigkeit (mehr als geringfügig) oder gesundheitliche Beeinträchtigungen. Hier könnten unterstützende Maßnahmen zur Erhöhung der Prüfungsaktivität greifen, wenn diese die individuellen Ausgangslagen der Studierenden berücksichtigen. In manchen Studienrichtungen nannten die Studierenden die Studienbedingungen sowie den ECTS-Workload als Gründe, warum sie nur wenige ECTS erworben haben. Andererseits wurde eine Gruppe von Studierenden identifiziert, für die das rasche Vorankommen im Studium nicht Priorität hat und für die ihre geringe Aktivität nicht problematisch ist.

Auch Studien, die mit geringer Aktivität betrieben werden, können aus individueller Sicht der/des Studierenden höchst sinnvoll sein. Beispielsweise ist das Studium für manche Berufstätige eine Weiter- oder Umbildung im Sinne des lebenslangen Lernens. Die Studie bietet daher auch eine Grundlage für den Diskurs zwischen Universitäten, Politik und Gesellschaft, inwiefern Prüfungsinaktivität als Problem wahrgenommen bzw. definiert wird."

Hier gehts zum Download der Studie: Prüfungsinaktivität in Bachelor- und Diplomstudien an Universitäten