Was „tun“ Technologien im Diskurs um die Zukunft der Arbeit?
Die Gestaltung der Zukunft der Arbeit wird gemeinhin als eine der wichtigsten und zugleich schwierigsten Herausforderungen unserer Zeit betrachtet. Viele sehen es als „wicked problem“ das dadurch gekennzeichnet ist, dass weder das Ziel, noch die Beziehung zwischen den Faktoren, die das Problem konstituieren, klar definiert sind. Vor diesem Hintergrund ist es besonders wichtig, die Frage zu stellen, was Technologien in dominanten Darstellungen des Problems der Zukunft der Arbeit „tun“. Sowohl in öffentlichen Medien als auch in der Fachliteratur wird der Ersatz menschlicher Arbeit durch Maschinen als wichtiger (bzw. wichtigster) Grund für den Verlust von Arbeitsplätzen gesehen. Dies verstellt den Blick auf den Einfluss anderer Technologien, wie z.B. Finanztechnologien und jenen, die globale Mobilität von Unternehmen ermöglichen. In meinem Vortrag werde ich zeigen, wie die Anwendung eines weiten Technologiebegriffs zu einer anderen Darstellung der Gegenwart und Zukunft der Arbeit führt als die, die wir gewöhnt sind zu hören.
Barbara Prainsack ist seit Oktober 2017 Professorin für Vergleichende Politikfeldanalyse an der Universität Wien. Davor war sie als Professorin am Department of Global Health & Social Medicine am Londoner King´s College tätig. Sie ist Mitglied der Österreichischen Bioethikkommission, der Britischen Royal Society of Arts, und gewähltes ausländisches Mitglied der Königlichen Dänischen Akademie der Wissenschaften. Als Mitglied der „European Group on Ethics in Science and New Technologies“, einem Beratungsgremium der Europäischen Kommission, beschäftigt sie sich derzeit u.a. mit der Rolle von Hochtechnologien in der Debatte um die Zukunft der Arbeit.
Moderation: Erich Griessler
Anmeldungen bitte per email an: event@ihs.ac.at