Wort des Monats: Chancengerechtigkeit
Frauen und andere strukturell benachteiligte Gruppen – etwa Menschen mit Migrationserfahrung, mit Behinderungen oder Beschäftigte in niedrigeren Hierarchiestufen – erhalten in beruflichen Kontexten nachweislich weniger Anerkennung für ihre Wortmeldungen.

Dieses Ungleichgewicht zeigt sich auch in digitalen Arbeitsumgebungen, die seit der COVID-19-Pandemie an Bedeutung gewonnen haben. Das kann ihre aktive Beteiligung erheblich erschweren und bestehende Ungleichheiten weiter verstärken.
Um dem aktiv entgegenzuwirken, bietet der neue praxisorientierte Leitfaden Online-Meetings chancengerecht gestalten konkrete Empfehlungen, wie virtuelle Besprechungen fairer und partizipativer durchgeführt werden können. Grundlage dafür sind Erkenntnisse der AK-Digifonds-Studie HearMeOut. Ziel des Leitfadens ist es, strukturelle Anerkennungslücken gezielt zu adressieren, Teilhabe als gemeinsamen Gestaltungsauftrag zu verstehen und digitale Meetings zu Orten zu machen, an denen Redebeiträge unabhängig von Geschlecht oder Hierarchieebene ermöglicht, gehört und ernst genommen werden.
Der Leitfaden steht ab sofort auf Englisch und Deutsch zum Download zur Verfügung und richtet sich an Organisationen, Führungskräfte, HR-Abteilungen und Teams, die eine chancengerechte Meetingkultur anstreben.
Laura Wiesböck
IHS-Soziologin und Autorin des Leitfadens