Zweites Treffen Plattform Registerforschung

Wissenschaftsministerium präsentiert Konzept für Forschungsdatenzentrum

Am Mittwoch, 6.3., fand das zweite Vernetzungstreffen der Plattform Registerforschung am Institut für Höhere Studien (IHS) statt. Mehr als 30 Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Forschungseinrichtungen wollten sich über die jüngsten Entwicklungen hinsichtlich des Zugangs der Wissenschaft zu öffentlichen Datenbeständen informieren. 

Durch die Novelle des Forschungsorganisationsgesetzes im Jahr 2018 wurde ein rechtlicher Rahmen gesetzt, der es wesentlich erleichtern soll,  Register der öffentlichen Verwaltung für Forschungszwecke zu nutzen. Das große Interesse der Forschungscommunity zeigt den großen Bedarf am Zugang zu solchen Datensätzen. Für den Forschungsstandort Österreich spielen Registerdaten eine wichtige Rolle; aber auch für politische Entscheidungen, die auf Basis von empirischer Evidenz getroffen werden sollen, ist der Zugang der Wissenschaft zu Registerdaten unbedingt notwendig.

Austrian Micro Data Centre

Vertreterinnen und Vertreter des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) präsentierten die Fortschritte, die das Ministerium in den letzten Monaten in der Gestaltung eines Musterprozesses für den Zugang der Wissenschaft zu Registerdaten erzielen konnte. Ebenso präsentierten sie das Konzept für ein „Austrian Micro Data Centre“, das der Forschung in einem One-Stop-Shop Zugang zu Register- und Statistikdaten ermöglichen soll. „Die Aufgabe ist nicht einfach und sehr umfangreich. Wir sind den Kolleginnen und Kollegen des Ministeriums ausgesprochen dankbar für ihre proaktive Rolle, die Verwaltungsregister des Bundes für die wissenschaftliche Forschung verfügbar zu machen,“ so Martin Kocher, Direktor des IHS, der ebenfalls am Treffen teilnahm.

Forschungsförderungsdatenbank

Präsentiert wurde auch der Diskussionsstand zur Forschungsförderungsdatenbank (FFDB), für die das Bundesministerium für Finanzen unter Beteiligung u.a. auch von Vertretern der Plattform  an einem Umsetzungskonzept arbeitet. Auch die entscheidende Rolle der Statistik Austria hinsichtlich der Bereitstellung von Mikrodaten und Rohdatensätzen  für sozial- und gesundheitswissenschaftliche Forschung wurde diskutiert, ebenso ihre Position zum „Austrian Micro Data Centre“. Harald Oberhofer, Professor an der WU und Mitarbeiter des WIFO, fasste für die Plattform zusammen: „Wir wünschen uns ein ‚Austrian Micro Data Centre‘, um den Wissenschaftsstandort Österreich auf ein international führendes Niveau zu heben. Die Signale aus dem Bundeskanzleramt und der Statistik Austria sind  positiv. Besonders hervorzuheben ist aber auch hier die Initiative des BMBWF. Jetzt geht es an die Umsetzung.“  Aus Sicht der Wissenschaft ist es entscheidend in die Erarbeitung der avisierten Novelle des Bundesstatistikgesetzes und der Reform der Bundesstatistik eingebunden zu sein. „Die Perspektive der Wissenschaft kann in der laufenden Restrukturierung der Statistik Austria und bei der Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen nur von Vorteil sein, um das Ziel einer evidenzbasierten Politik voranzutreiben“, fasst Oberhofer abschließend zusammen.  

Impressionen